Bericht aus Bonn
D 1963–1999
  • Magazin
  • Politik
  • 1689 Folgen
Deutsche TV-PremiereARD
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Wöchentliches politisches Magazin mit aktuellen Berichten und Hintergrundreportagen aus der Hauptstadt.Anders als Monitor oder Report verstand sich der Bericht aus Bonn nicht als investigatives oder zeitkritisches Magazin. Er blickte auf die Vorgänge der vergangenen Woche zurück, legte den Schwerpunkt auf Interviews mit Politikern, bot aber auch Raum für Kommentare und Glossen. Seiner Bedeutung tat das keinen Abbruch, im Gegenteil: Jahrzehntelang war die Sendung eine Institution, an der man im westdeutschen Politikbetrieb nicht vorbeikam. Gleich in einer der ersten Sendungen gab Konrad Adenauer 1963 live bekannt, dass er im Herbst als Bundeskanzler zurücktreten werde. Anfang der 70er-Jahre platzte Horst Ehmke einmal mitten in der Sendung ins Studio, um Rainer Barzel, den er anders nicht erreichen konnte, auf diesem Weg die letzten Verhandlungsergebnisse über die Ostverträge mitzuteilen. Und mit einigen bösartigen Kommentaren über den Bundeskanzler Willy Brandt, die er leichtfertig live im Bericht aus Bonn von sich gab, konnte Herbert Wehner eine ganze Regierung in die Krise stürzen.Erster Leiter der Sendung war Ernst Weisenfeld. Bis 1970 moderierte meistens Günter Müggenburg, der von 1965 an auch die Redaktion führte. Sein Nachfolger wurde Gerd Ruge. Besonders geprägt haben die Sendung Friedrich Nowottny (ab 1973) und Ernst-Dieter Lueg (ab 1985) mit ihren Moderationen. Nowottny versuchte mit großer Freundlichkeit und Selbstironie Politiker dazu zu bewegen, echte Antworten zu geben, und machte in 571 Sendungen die Verabschiedung Guten Abend. Das Wetter zu einem Markenzeichen. Lueg fragte bissiger nach, näselte sich durch seine Texte, vermied es konsequent, am Ende des Satzes Luft zu holen, und tat es stattdessen an den aufregendsten Stellen mittendrin. Er war den Zuschauern spätestens seit 1976 ein Begriff, als er an einem Wahlabend den damaligen SPD-Fraktionsvorsitzenden Herbert Wehner interviewte, der seinen Namen genervt Lüg statt korrekt Lug aussprach. Lueg revanchierte sich schnell und gelassen: Vielen Dank, Herr Wöhner.Luegs Nachfolger wurde 1995 Martin Schulze, der den inzwischen eingetretenen Quoten- und Bedeutungsverlust der Sendung allerdings eher beschleunigte als aufhielt. Wegen des Umzugs von Regierung und Parlament von Bonn nach Berlin änderte auch der Bericht aus Bonn Sitz, Leitung und Namen. In der letzten, 1689. Ausgabe, verabschiedete sich Schulze zusammen mit seinen Vorgängern Müggenburg, Ruge, Nowottny und Lueg u. a. mit der Einblendung TSCHÖ! TSCHÜSS! ADIEU! und einem Auftritt der Bonner Kabarettisten Rainer Pause und Norbert Alich. Die erklärten, dass man die Regierung nicht noch einmal zurück nach Bonn lassen werde, auch wenn sie darum bettelt: Nee, dat machen wir nit mehr  … Der Kölner Kabarettist Jürgen Becker hatte vorher schon gejubelt: Zum ersten Mal wird eine Fernsehsendung umziehen. Und eine ganze Regierung wird ihr hinterherziehen.Der Bericht aus Bonn lief freitags zunächst als 15-Minuten-Sendung nach der Tagesschau, ab 1964 um 22:00 Uhr, ab 1969 um 21:00 Uhr. 1970 wurde er auf 25 Minuten verlängert. Mit Beginn der Tagesthemen wurde er in deren Freitagsausgabe integriert und lief mit 30 Minuten Länge unter dem Namen Tagesthemen mit Bericht aus Bonn. (aus dem Fernsehlexikon von Michael Reufsteck und Stefan Niggemeier)

Bericht aus Bonn – News

Cast & Crew

Dies & das

Moderator/​-innen (u.a.): Ernst Weisenfeld, Günter Müggenburg, Gerd Ruge, Friedrich Nowottny, Ernst Dieter Lueg, Martin Schulze, Julia Dingwort-Nusseck, Rolf-Dieter Krause, Ulrich Deppendorf, Thomas Roth
Hautstadt-Korrespondenten (u.a.): Gerd H. Pelletier, Renate Bütow, Marion von Haaren, Peter Staisch, Klaus Altmann, Reinhard Appel
(Info von Carsten Menkhoff)

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